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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 113

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
113 zwischen Drau, Sau und Kulpa Slavonien; erst später nannte man den westlichen Theil Croatien, d. h. Bergland, der östliche ward türkisch und seitdem Slavonien genannt. In Croatien ist die alte slavonische Bevölkerung geblieben, in Slavonien sind übergesiedelte, flüchtige Serbier vorherrschend. In Slavonien ist Efsek an der Drau, 14,000 E., zu merken; in Croa- tien außer der Hauptstadt Agram, 17,000 E., wo die Centralregierung dieses Kronlandes ist, noch Karlstadt und Fiume, 15,500 E., welche beide durch ihre Lage auf den Handel mit Wein, Tabak und Getreide hinge- wiesen sind. Iv. Die italienischen Crbstaaten. A. Das Königreich Dalmatien (232 Q.-M. und 450,000 Einwohner) besteht aus einer Inselwelt und festem Lande. Die erstere besteht aus zahl- losen, unbewohnten Klippen und vortrefflichen bewohnten Inseln, welche eben- sowohl durch ihre zugänglichen Buchten, als durch ihre nützlichen Produkte (Del, Wein, Salz, Fische, Kohlen, Datteln rc.) berühmt sind. Mit dem gebirgigen, höhlenreichen Festlande theilen sie den Mangel an Quellwasser, welchem Cisternen abhelfen. Die Bewohner sind gemischt und führen ver- schiedene Namen. Dalmato ist der beliebteste für Alle. Bodolo heißt der Küstenbewohner, Montanare der Bergbewohner, auch Morlache, was er als Schimpfname ansieht, Uskoke der Eingewanderte oder Flüchtling. Die Landes- sprache ist die illyrische, die Amtssprache und die der Gebildeten ist die ita- lienische. Die Morlachen sind in ihren Häusern und Geräthschaften sehr einfach; die Arbeit lieben sie nicht. Kostbar und verschwenderisch ist ihre Kleidung. Die Männer tragen nicht selten mit Glaskorallen verzierte Zöpfe; die Mädchen lassen ihre Haare in Einem Zopfe, die Frauen in zweien herab- hängen. Jedes Mädchen trägt eine hochrothe Mütze, auf welche viel gehal- ten wird. Sie schmücken sich gerne mit Gold und Perlen. Zara, Haupt- stadt des Landes 18,500 E., Hafen. Die große Cisterne Fünfbrunnen saßt 40,000 Tonnen Wasser, theils Regen-, theils hergeleitetes Quellwasser. Spaläto, 16,000 E., feste Seestadt, ist Geburtsort des Kaisers Diokletian, welcher auch hier in Zurückgezogenheit sein Leben beschloß. Ragusa und Cattaro, befestigte Hafenstädte, werden häufig durch Erdbeben heimgesucht. B. Das Königreich Venetien ist 1866, nach dem Siege Preußens über Oesterreich, an Italien abgetreten worden, hat also aufgehört, der österreichischen Monarchie anzugehören. Der österreichische Staat hat über 360 Meilen Eisenbahnen. Die Hauptbahnen sind: 1) Die kaiserliche Nordbahn verbindet Wien mit Brünn, Prag, Dresden, sowie in nordöstlicher Richtung mit Krakau und Warschau; 2) die Südbahn führt von Wien über den Sömmering nach Gratz, Laibach und Triest. 3) die ungarische Bahn lehnt sich an die Nordbahn, um Wien, Cassian, Gcographie. 4. Aufl. g

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 267

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 267 — sie vor gänzlicher Vernichtung zu schützen, hat ihnen die Regierung bestimmte Wohnbezirke, sog. Reservationen, zugewiesen, hauptsächlich in der Nähe der Noidgrenze und in den Gebirgs- landschaften des Westens. Ein größeres ihnen eingeräumtes Gebiet, das Jndianerterri- torium am mittleren Arkansas, ist vor einigen Jahren mit dem Staate Oklahoma vereinigt worden. Ein Teil der Indianer ist seßhaft geworden, treibt Ackerbau und Viehzucht und hat das Christentum angenommen. Über die Herkunft der Indianer läßt sich nichts Bestimmtes sagen. Wie vorgeschicht- liche Funde, die z. T. sogar bis in die Tertiärzeit zurückreichen, dartun, muß die Ein- Wanderung sehr früh stattgefunden haben, wahrscheinlich zu einer Zeit, als Amerika noch mit Asien und Europa zusammen- hing. Jedenfalls steht soviel fest, daß der Mensch der Neuen Welt so alt ist wie der in Europa, und daß die Indianer ihre Rasseneigentümlichkeit erst auf ame- rikanifchem Boden gewonnen haben. Von den zahlreichen Indianer- stämmen, die zur Zeit der ersten Be- siedlung durch die Europäer das Gebiet der heutigen Vereinigten Staaten be- wohnten, sind mehrere insbesondere durch ihre Kämpfe mit den Weißen allgemein bekannt geworden: die Irokesen im N.-W., die Huronen im Gebiet der oberen Kanadischen Seen, die Sioux zwischen dem Michigansee und dem oberen Missouri, die Delawaren und die Mohikaner s. von den erstgenannten Stämmen, die Tfcherokefen noch füd- licher, u. a. Die umherschweifenden Indianer wohnten in Hütten, Wigwams, die die Gestalt eines umgestürzten Trichters hatten und aus einem Stangengerüst bestanden, das mit Rasen, Baumrinde oder Fellen bedeckt war. Doch gab es bei einigen Stämmen auch besser gebaute Häuser, und die Dörfer waren mitunter von einem Zaun von Schanzpfählen um- geben. Die Kleidung bestand bei den n. Stämmen aus Leder, bei den s. aus Baum- Wollstoffen. Auch trug man Mäntel aus Fellen und Federn. Der Körper wurde mit Farben bemalt oder tätowiert (S. 239). Als Schmuck dienten außerdem Muscheln, Federn und Zierate aus Kupfer, das man zu bearbeiten verstand. Als Waffen waren Keulen, Speere mit Steinspitzen und Bogen und Pfeile im Gebrauch. Die Pfeilspitzen wurden häufig vergiftet. Das Jagdleben brachte es mit sich, daß die Sinne der Indianer außer- ordentlich sein und scharf entwickelt waren. Das Auge spähte in weite Fernen, das Lhr vernahm das leiseste Geräusch. Die Indianer waren daher vorzügliche Pfadfinder; sie wußten sich überall zurechtzufinden und mit unglaublicher Sicherheit die Spuren von Menschen und Tieren zu entdecken und zu verfolgen. Abb. 52. Kaiowähindianer. (Aus der Illustrierten Völkerkunde von Buschan.)

3. Geschichte des Mittelalters - S. 23

1854 - Weimar : Böhlau
23 Druiden und Häuptlinge auf den Oberbefehl im Kriege beschränkt, aber wahrscheinlich erblich, wie man aus dem Vorkommen von Kö- niginnen schließen kann. Im südlichen, durch den Handelsverkehr gebildeten England und vorzüglich in Kent fand Cäsar bedeutenden Getraidebau, den das milde Klima begünstigte und der durch die Kunst des Mergelns gehoben wurde. Von dem in Höhlen aufbe- wahrten ungedroschenen Korne wurde der tägliche Bedarf herausge- nommen und geröstet, nicht als Brot gebacken. Gartenkunst war nicht vorhanden. Den Römern fiel die große Zahl der Gebäude, der Menschen und des Viehs auf« Die runden kunstlosen Hütten aus Rohr ober Holz glichen den gallischen. Kupfer und eiserne Ringe dienten als Geld. Die Sitte, sich mit blauer Farbe zu be- malen, sowie die des Tätowirens hatte sich noch später bei dem im Norden wohnenden Britten erhalten; auch die Frauen zogen bei einigen Opfern auf ähnliche Weise gefärbt und unbekleidet umher. Langes Haupthaar und Bärte auf der Oberlippe waren bei den Britten allgemein. Gleich den Galliern schmückten sie den Mittel- finger mit einem Ringe. Die gallischen würfelartigen Mäntel sind in den Hochlanden noch gewöhnlich. Die Kleidung hüllte den gan- zen Körper ein; ein Gürtel umschloß den Leib; Metallketten hin- gen um den Hals. Der Griff der Schwerter war mit den Zähnen großer Seefische verziert. Die Britten fochten zum Theil auf Streit- wagen, an deren Achsen Sicheln befestigt waren. Der Wagenlen- ker war der Vornehmere; die Diener führten die Waffen. Der Angriff auf die Feinde wurde mit herausfordernden Gesängen und betäubendem Geschrei gemacht. Die Festungen bestanden in der na- türlichen Schutzwehr undurchdringlicher Wälder. Die Bewohner des inneren und nördlichen Landes waren noch viel roher, und auf Viehzucht und Jagd beschränkt, kleideten sich in Felle und lebten von Milch und Fleisch. Einfachheit, Rechtlichkeit, Mäßigkeit, nicht ohne einen Hang zur Streitsucht, werden als Charakterzüge des Volkes angegeben; der Ruhm der Tapferkeit ist besonders den nor- dischen Stämmen geblieben. Von den brittischen Volksstämmeu nennen wir die Kantii, deren Namen die Grafschaft Kent bewahrt hat. Zu ihrem Staate rechnet Ptolemäus Londinium (London), schon damals ein bedeu- tender Handelsvrt. Nördlich von der Themse wohnten die Trino- banten. Die Coritaner besaßen die Städte Lindum (Lincoln) und Rhate (Leieester). Das größte Volk war das der Brigan- ten, welche das nördliche Land bis zur Südgrenze Schottlands inne hatten. Die Vorfahren der alten Waliser waren die Ordo- viken. Das alte Zinnland, Bretland, jetzt Cornwall und Devon- shire, war von den Dumuoniern bewohnt. Oestlich von diesen wohnten die Durotrigen und die Belgen. Die Einwohner der schottischen Hochlande werden von den Römern Kaledonier ge- nannt. Cäsar setzte zweimal nach Britannien über (55 und 54 v. Chr.) und erreichte bei seiner zweiten Landung, daß ein Theil der im süd- lichen Britannien wohnenden Völker Geiseln stellte und Unterwer- Brittische Stämme. Britannien unter römi- scher Herr- schaft.

4. Europa - S. 198

1897 - Leipzig : Wunderlich
Siebente methodische Einheit. 1. Das Königreich Dänemark. Jit!' Wir betrachten hente den kleinen Inselstaat Däne- mark, der in seiner Krone Ähren und Fische trägt. Nachdem die Kinder (Im Anschluß an den Hinweis: Nicht immer war Dänemark klein!) zunächst angegeben haben, was ihnen aus der Geschichte über Dänemark bekannt ist (Kaimt der Große — Krieg um Schleswig-Holstein), schreitet der Unterricht fort an der Hand zweier Hauptfragen. I. Was lehrt die Karte über den Staat? Sie belehrt uns zunächst wieder über A. Die Lage und Gliederung des Staates. Wir finden, daß Dänemark die Scheide zwischen Nord- und Ostsee bildet und aus einer Halbinsel und mehreren Inseln besteht. 1. Die Halbinsel führt den Namen Jütland. Sie hat die Ge- stalt eines menschlichen, mit einer spitzen Mütze geschmückten Kopfes — (Was kann man als Mütze, was als Nase, was als Mund, was als Hals ansehen?) — und wird begrenzt: a. im Westen von der Nordsee, b. im Norden vom Skager Rak, c. im Osten vom Kattegat und kleinen Belt, ä. im Süden von dem Flüßchen Königsau. Dieser Fluß bildet die Grenze gegen Deutschland. 2. Die Inseln. Wir nennen nur die wichtigsten der Eilande, nämlich a. Seeland. (Ungefähr so groß wie Hessen.) Es ist durch den Sund von Skandinavien und durch den großen Belt von Fünen ge- schieden. Aus ihm liegt die Hauptstadt des Königreichs, Kopenhagen (d. h. Kaufhafen). b. Fünen. Diese Insel ist durch den großen Belt von Seeland und durch den kleinen Belt vom Festlande geschieden. Sie ist kleiner als Seeland.

5. Europa - S. 200

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 200 — Zusammenfassung und Einprägung. Ii. Wie kommt Dänemark dazu, Ähren und Fische in der Krone zu führen? Getreide und Fische sind die Haupterzeugnisse des Landes, denn Dänemark besitzt 1. blühenden Ackerbau. Am fruchtbarsten ist die Insel Seeland und die Ostküste von Jütland. a. Seeland ist eine wahre Getreidekammer, darum herrscht hier auch Wohlstand unter dem Landvolk. Gar stattlich nehmen sich Männer und Frauen im Sonntagsstaate aus. Die Männer tragen kurze, gewöhnlich mit Silberknöpfen besehte blaue oder rote Röcke. Die Frauen und Mädchen kleiden sich in dunkle Kleider und weiße Schürzen und schmücken sich mit einem weißen, gestickten Halskragen und mit einer Haube, die hinten einen goldgestickten Kopf hat und mit langen, weißen Spitzen ge- ziert ist. (Abbildung!) b. Jütlands Ostküste hat ebenfalls fruchtbaren Boden und ist daher mit üppigen Kornfeldern, malerisch gelegenen Bauerhöfen und rauschenden Buchenwaldungen geschmückt. Je näher man freilich dem Gebirgszuge kommt, der sich wie ein Rückgrat durch Jütland zieht (Bergt. S. 199), desto mehr wird das lehmige Erdreich vom sandigen verdrängt, und end- lich starrt uns die Heide von Jütland entgegen, eine öde, unbebaute Landschaft. Hier ist alles trostlos und wüst. Kein Baum, kein Busch, mir Heidekraut und immer Heidekraut erblickt das Auge. Mühsam schleppen wir uns vorwärts. Vor unseren Füßen schwirrt die kleine Heidelerche auf und läßt ihren kräftigen Gesang ertönen, und in der Ferne hören wir den pfeifenden Laut des Regenvogels. Beide sind die eigentlichen Bewohner der Heide. So traurig und unfruchtbar ist auch die Westküste, an der nur vom Sturme gepeitschte Grauweiden und der Dünenstrauch ein kümmer- liches Dasein fristen. Die Nordsee (Der Däne nennt sie Westsee!) braust stärker als die Ostsee und läßt selbst an ruhigeu Tagen ihre Stimme hören. Wie mag sie während der Herbst- und Winterstürme toben! Und es ist eine an Gefahren reiche Küste, die sie bespült. Der Seemann bezeichnet sie als „die eiserne." Wenn Sturm und Wellen das Schiff in die der Küste vorgelagerten Sandbänke hineintreiben, dann ist es rettungslos verloren und in der kürzesten Zeit im Sande begraben. — Besonders trostlos ist das Landdreieck, das der Liimsjord von der eigent- lichen Halbinsel abtrennt. Es ist ganz mit Flugsand bedeckt, öde und pflanzenleer. Nur mit Mühe kann sich die kleine Stadt Skagen (Zeigen!) an der Nordspitze des Landes vor Uberwehung schützen. Hinter den Sanddünen, gegen die Westwinde geschützt, liegen die kleinen, nie- drigen Häuser, aus geteerten Pfosten gebaut und von Plankeneinzänmungen (Warum?) umgeben. In den Gärten wächst nur Strandgras. Aus den

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 279

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Schottland. 279 nackt und kahl; ungeheure Haiden und Moore ziehen hin- durch. Alle Gebirge sind reich an Metall und Steinkohle. Die Bevölkerung beträgt gegen 3 Mill. Darunter sind die Schotten in Süd- und Mittel-Schottland zwar eigentlich auch Selten und mit den Engländern nicht gleichen Stammes; aber seit einer Reihe von Jahrhunderten haben englische Sprache und Sitte diesen Unterschied ziemlich ver- wischt. Durch größere Bildung, besonders in den untern Volksklassen, durch Sittenstrenge und größere Freundlichkeit gegen Fremde zeichnen sich die Schotten aus. Die Bewoh- ner der Hochlande, die Hochländer oder Bergschotten, sind noch vollständig Selten oder Galen. Zwar tragen sie ihre Nationaltracht wohl nur noch selten (Jacke, Rock statt der Hosen, kleiner Mantel oder Plaid von gewürfeltem Zeug) — aber die alte Eintheilung in Stämme oder Clans ist noch nicht ganz erloschen. Auch die gälische Sprache wird noch gebraucht, und im vorigen Jahrhdt. hat man hier Ge- sänge eines alten Sängers, Ossian, entdeckt, den viele dem Homer an die Seite stellen. Er lebte um 300 nach Chr. und besang besonders die Thaten seines Vaters Fingal. Die neblichten Haiden, den brausenden Meeresstrand, die umschaumten Klippen — das sieht man bei dem Lesen sei- ner Gedichte wie vor Augen. Krieg und Räuberleben war überhaupt sonst der Hochländer liebstes Treiben; jetzt be- schäftigen sie sich dafür mit Jagd, Fischerei und Viehzucht. Getrocknete Fische, Käse und Haferbrod machen ihre Nah- rung aus, der Whisky das Lieblingsgetränk. — Dem reli- giösen Bekenntniß nach sind die Schotten der großen Mehr- zahl nach Presbyterianer, d. h. Reformirte, welche eine Art republicanische Kirchenverfassung haben. An der Spitze jeder Gemeinde stehen die Geistlichen und die Aeltesten (Ttqsaßvtsqoi) — allgemeine Angelegenheiten werden auf Synoden verhandelt. Schottland zerfällt in 33 Grafschaften; wir folgen der natürlichen Abtheilung. 1. In Südschottland liegen die bevölkertsten Städte. Die Haupt- stadt E bin b ürg, 1/2 Stunde vom Südufcr des Forth, hat eine ganz eigenthümliche Lage. Drei, ziemlich von Westen nach Osten parallel laufende Stadttheile sind durch tiefe Thäler von einander getrennt. Am nördlichsten zieht sich die regelmäßige, elegante Neu- stadt; in der Mitte die Altstadt mit vielen engen und krummen Gassen und 11 -, ja 13stöckigen Häusern; im S. St. Leonhards-

7. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 172

1872 - Leipzig : Merseburger
172 fuhrplatz für diese Maaren, sowie die Handelsstadt Liverpool (liwwerpuhl) 580.000, E. als Ausfuhrplatz für die Fabrikate Manchesters eine große Bedeutung hat. Außerdem, hat sie der Verkehr mit Amerika zur zweiten in der Welt erhoben. Der Bridgewater- kanal setzt Liverpool und Manchester mit den Kohlenbezirken in Verbindung. Ehester (schestr), siidl. von Liverpool gelegen, ist durch seinen Käsehandel berühmt. Newcastle (njukästl) im N. (190,000 E.) hat unermeßlich reiche Steinkohlenbergwerke. Zu England gehört noch das Fürstenthum Wales, eine ziemlich öde Gebirgs- und Haidegegend, von magern Schaf- und Ziegenherden bevölkert. Der S. ist der Bezirk des Bergbaues (Steinkohlenlager) und der Hüttenwerke, welche die Erze des gegenüberliegenden Cornwallis ausfchmelzen. Größere Städte gibt es hier nicht. Mit der Küste von Wales ist die Insel Anglesea (aenggelßi) durch eine aus hohlen Eisenröhren bestehende Brücke (in einer Höhe von 31^^ 100') verbunden, welche schwere Eisenbahnzüge trägt. Nördlich von Anglesea liegt die Insel Man (man). 2. Das Königreich Schottland. Größe. Einw. Es umfaßt 1473 lum. mit 3vs Mill. Einw. (1 : 2080). Die Schotten in Süd- und Mittelschottland sind zwar auch celtischen Stammes wie ihre Brüder im N., dennoch haben seit langer Zeit schon englische Sprache und Sitte, vereinigt mit zahlreicher Ein- Wanderung aus England die Stammverschiedenheit zwischen ihnen und den Engländern fast ganz verwischt. Sie zeichnen sich durch größere Bildung, besonders in den untern Volksklassen, durch Sittenstrenge und größere Freundlichkeit gegen Fremde ans. Die Bewohner der Hochlande da- gegen, die Bergschotten oder Hochländer, haben den celtischen Charakter noch rein erhalten. Zwar tragen sie ihre Nationaltracht kaum noch, aber die alte Eintheilung in Stämme oder Clans ist noch zu finden. Die alte Tracht besteht in einer Jacke, an der eine Art vielfarbiger Wei- berrock befestigt ist, der aber nur bis an die Knie reicht und die Stelle der Beinkleider vertritt. Darüber wird ein Shawl, der Plaid (plähd), von demselben Stoffe wie der Rock getragen, der aber nur aus der linken Schulter oder kreuzweis über der Brust befestigt wird. Den Kops deckt eine blaue Mütze mit einer einzigen langen, fliegenden Feder. An den Füßen trägt der Bergschotte kurze Strümpfe und plumpe Schuhe. Seine Sprache, die gälische genannt, ist mit der Sprache des Volkes in Irland nahe verwandt, hat aber mit der englischen wenig gemein. War früher Krieg und Räuberleben der Hochländer liebstes Treiben, so beschäftigen sie sich jetzt dafür mit Jagd, Fischerei und Viehzucht. Getrocknete Fische, Käse und Haferbrod machen ihre Nahrung, der Whisky (Gerstenbranntwein) ihr Lieblingsgetränk aus. Edinburg (180,000 E.), die Hauptstadt von Schottland, ist durch merkwürdige Bauart (parallel laufende Stadtcheile sind durch Thäler von einander getrennt) und Schönheit ihrer Lage unweit des Förth ausgezeichnet. Es hat als Universitäts- und Handelsstadt eine große Bedeutung. Seine Gewerbthätigkeit ist freilich nicht so an- sehnlich wie die von Glasg ow(gläßko), dessen Bevölkerung bereits auf 450,000 ange- wachsen ist. Namentlich sind die Baumwollenmauufakturen sehr zahlreich. Der Handel wird durch den sich sehr erweiternden Clyde sehr befördert. Universttat. Jße rthj—-ß) in Mittelschottland war der Sitz der alten Könige des Landes. Hier liegt der Sänger Ossian begraben, der nach der Sage schon im 3. Jahrhundert v. Ehr- gelebt hat. Das näher an dem deutschen Meere gelegene Dnudee (döndih) ist der Hauptmarkt für die berühmte schottische Leinwand. Weiter nördl ist New-Aberden (äbberdn), eine bedeutende Handels- und Universitätsstadt, zu merken. Die Hauptstadt der schot- tischen Hochlande ist Jnverneß, am Anfange des kaledonischen Kanals, der Haupt-- markt der Bergschotten. Die klippenreiche, der Schifffahrt gefährliche Küstenbildung hat eine Fortsetzung in drei Inselgruppen, einer westlichen und zwei nördlichen.

8. Länderkunde von Nord-, Ost- und Südeuropa, Erweiterung der Allgemeinen Erdkunde - S. 1

1909 - Breslau : Hirt
1. Durchschleusung eines Dampfers am Vrangfoß in Telemarken im südlichen Norwegen. Die Schiffahrt auf den wasserreichen Flüssen im süd- lichen und östlichen Skandinavien ist wegen der vielen Wasserfälle nur möglich durch den häufigen Bau von Schleusen. Wo der Höhenunterschied zwischen dem oberen und dem unteren Wasserspiegel bedeutend ist, sind Treppenschleusen angelegt. Das z. B. von unten kommende Schiff fährt neben dem Wasserfall in den Kanal und durch ein Tor, das Tor schließt sich, von oben strömt Wasser in den Raum und hebt das Schiff in dem viereckigen Wasserkasten. Nun öffnet sich das zweite Tor, um sich hinter dem Schiffe zu schließen usw. So gelangt das Schiff durch die Treppenschleusen auf den oberen, wieder fahrbaren Teil des Flusses und umgekehrt hinab.

9. Provinz Pommern - S. 18

1914 - Stettin : Schuster
— 18 — vor. Jagderinnerungen, Ritterrüstungen, Waffen aller Art, prächtige Ge- mälde finden wir im Innern. — Die Hauptorte des eigentlichen Rügen sind: Gingst und Garz, 2000 Einwohner. In der slawischen Zeit standen hier innerhalb des Burgwalles das Königsschloß und die Tempel des fünf- köpfigen Porenut. Südlich davon liegt Gr. Schoritz, der Geburtsort E. M. Arndts. Pntbns hat 2000 Einwohner. Hier steht das Schloß des Fürsten von Rügen in dem großen, schönen Park mit dem Wildpark. Süd- lich davon liegt Lauterbach, der älteste Badeort Rügens. Ästlich davon, bei Gr. Stresow, erhebt sich am Ufer ein Denkmal. Auf hoher Steinsäule steht die Figur Friedr. Wilhelm I. Am 15. 11. 1715 schlug er hier Karl Xii. vou Schweden und eroberte Rügen. Westlich von Lauterbach bei dem Dorfe Neuenkamp ist dem Großem Knrfürsten ein Denkmal errichtet. Nachdem er die Schweden bei Fehrbellin besiegt hatte, ging er am 13. 9. 1678 nach der Insel hinüber und vertrieb sie auch hier. Beide Denkmäler hat Friedrich Wilhelm Iv. errichten lassen. Gegenüber von Lauterbach umbrausen die Wogen die kleine Insel Vilm mit ihrem uralten Buchen- und Eichenwalde. Die bedeutendsten Badeorte sind Binz und Sellin. Kurz hinter Sellin betreten wir die Halbinsel Mönch gut. Sie heißt so, weil sie einst dem Kloster Eldena gehörte. Der nördliche Teil der Halbinsel hat viel Nadelwald. An denselben schließt sich der hoch- gelegene Badeort Göhren an. Hier schießt eine spitze Landzunge, das Nordpeerd, weit ins Meer hinein. Bon ihrer Höhe überblicken wir die ganze Halbinsel. Am Südpeerd ist Thiessow gelegen. Als ob es aus vielen Inseln bestände, so erscheint uns das bergige Gebiet Mönchguts. Erst wenn wir genauer hinsehen, bemerken wir die schmalen Sand- und Heidestrecken, welche die vielen Meeresbuchten überbrücken. Der übrige Boden ist auch nicht besonders fruchtbar, deshalb suchen die Männer durch Fischfang, Schiffs- und Lotsendienst ihr Brot zu verdienen und überlassen den Frauen den Ackerbau. Die Mönchguter haben die Tracht ihrer Büter bewahrt. Die Männer tragen 3—4 Paar Beiukleider. Die zu oberst getragenen sind sehr weite, weiße Leinwandhosen, die nur bis etwas übers Knie die Fischerstiefel bedecken. Sie haben eine rote oder blau gestreifte Weste mit blanken Knöpfen und eine kurze schwarze Jacke mit Hornknöpfen. Den Kopf bedeckt eine schwarze Mütze oder ein breitkrämpiger Hut. Bei festlichen Gelegenheiten setzen sie einen Zylinder auf und ziehen lange, schwarze Tuchröcke an. Die Frauen tragen durchweg schwarze Röcke. Über dieselben wird eine weiße Schürze gebunden. Den Oberkörper bekleiden sie mit einem schwarzen Mieder. Dasselbe wird durch einen bunten Brustlatz, Perlen und Schnüre verziert. Über die Schultern schlagen sie ein buntes Tuch. Auf deu Kopf setzen sie zunächst eine leinene, auf diese eiue schwarze, spitz zugehende Haube so, daß nur ein schmaler, weißer Rand hervorsieht. Hinten an der Haube hängt ein langes schwarzes Band. Blaue Schürzen werden nur von Bräuten getragen. Zum Zeichen der Traner wird ein weißes Tuch über die Mütze gebunden. — Der schönste Teil Rügens ist die Halbinsel Jasmund. Sie ist mit dem Kern der Insel durch die Schmale Heide, einen unfruchtbaren Dünenstreifen, verbunden. Die Halbinsel steigt von Westen nach Osten an und fällt mit steilen Ufern zum Meere ab. jpiese Ufer sind weiße Kreidefelsen, auf deueu ein herrlicher Buchenwald, die Stub-

10. Hamburger Kriegsbuch - S. 135

1915 - Hamburg : Pudbrese
Iii. Im Westen. Weißt bu% Tommy Atkins? Weiht bu, weißt bu, wofür bu fichtst, Tommy Atkins? Eh' die Erbe bir Mantel und Kissen, Eh' bu im Feuer zusammenbrichst, Sollst bu’s wissen: Irgenbwo sitzt auf dem Rechenstuhl Drüben in Lonbon, in Liverpool So ein Krämer, der fleißig abbiert — Für den Krämer bist bu marschiert! Für den Wert seines Krams und Patents Schickt er bich gegen die „Konkurrenz". Weißt bu, wofür bu Sturm läufst und schießt, Tommy Atkins? Eh' bu im Sanbe unter den Föhren Blutgeblenbet die Augen schließt, Sollst bu’s hören: Irgenbwo prebigt ein ebler Lorb Vetternvernichtung und Deutschenmorb. Spricht sich im Klub gar kriegerisch aus; Bloß — seine Sohne behalt er zu Haus. Der Sport ist nobel, der Krieg ist grob — In die Schlachten schickt man bezahlten Mob. Weiht bu, wofür bu Granaten fängst, Tommy Atkins? Ehe sie lassen vom blutigen Werte, Eh' sie gestehen, liegst bu ja längst Verscharrt bei Dünkerke! Deutschland soll stürzen in splilternber Wehr, Deutjchlanb soll nimmer ans norbische Meer; Deutschland soll segnen, was England greift, Deutschland soll tanzen, wie England pfeift; Deutschland soll nimmer unter der Sonn' Aufrecht stehn neben Albion. .. . Weiht bu, wofür man bein Grab bir grub, Tommy Atkins? Es war ein sinnlos, vergebliches Nausen, Ins Abenteuer, blöb, wie ein Bub'
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